Der anthropogen bedingte Klimawandel kann neben einer Verschärfung von Hochwasserereignissen künftig auch zu einer Häufung von Niedrigwasserphasen und Trockenperioden führen. Beide Extrema wirken sich stark auf die Nutzung der Gewässer als Gütertransportwege aus.
Im Rahmen aktueller Projekte der verkehrswasserwirtschaftlichen Klimafolgenforschung (z. B. KLIWAS 4.01) wurden in den vergangenen Jahren schwerpunktmäßig Abflussprojektionen für den Rhein durchgeführt. Aber auch für die anderen Binnenwasserstraßen in Deutschland besteht ein Bedarf für entsprechende Simulationen.
Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) erteilte Hydrotec im Februar 2011 den Auftrag zur Erstellung eines Wasserhaushaltsmodells für die bedeutenden Wasserstraßen in Deutschland auf Basis des Modells LARSIM.
Damit wird ein konsistentes und einzugsgebietsübergreifendes hydrologisches Modell für die deutschen Flusseinzugsgebiete inkl. der internationalen Flussgebietsanteile geschaffen. Das Einzugsgebiet deckt eine Fläche von insgesamt 800.000 km² ab und gliedert sich in Teilmodelle für Donau, Elbe, Oder, Rhein/Maas/Ijssel sowie Weser/Ems.
Projektpartner ist das Büro Aquantec aus Karlsruhe, das über umfassende Erfahrungen mit dem Modell verfügt. Hydrotec bringt sich mit Kenntnissen und Werkzeugen zur Parameterschätzung und GIS- bzw. Zeitreihenauswertung ein und übernimmt die Projektkoordination.
LARSIM (Large Area Runoff Simulation Model) wurde für Wasserhaushaltsbetrachtungen und als Vorhersagemodell entwickelt und kann für verschiedene Skalen eingesetzt werden. Das Projekt startete im März 2011 mit einem Kick-Off-Termin in Koblenz.
Dr.-Ing. Oliver Buchholz, Dipl.-Ing. Ulrich Wolf-Schumann