Die Investitionen in dieses Konzept und die daraus abgeleiteten Maßnahmen haben sich jetzt bezahlt gemacht. Das Flussbett der Großen Mittweida war ab 2006 auf einer Länge von 900 Metern aufgeweitet worden. Der damit geschaffene zusätzliche Abflussquerschnitt führte zu einer Absenkung der Wasserstände.
Zusätzlich trug die Sensibilisierung der Bürger zu einer verbesserten Eigenvorsorge bei, sodass das diesjährige Hochwasser in Schwarzenberg deutlich geringere Schäden anrichtete als das vergleichbare in 2002.
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Seit 2005 unterstützt Hydrotec das Land Baden-Württemberg bei der Erstellung von Hochwassergefahren- und -risikokarten, beginnend mit einem Pilotprojekt an der Fils. Bei einer Jahrhundertflut war es 1994 hier zu großen Hochwasserschäden gekommen. Die stark betroffene Anliegerkommune Bad Ditzenbach ergriff die Initiative zur Verbesserung des kommunalen Hochwasserschutzes und beauftragte Hydrotec mit der Modellierung einer geplanten Gewässeraufweitung.
Die Berechnungen bestätigten, dass diese Maßnahme den Hochwasserschutz maßgeblich verbessern würde. Der Vergleich zwischen Ist- und Planzustand ergab eine deutliche Absenkung der Wasserspiegellagen und eine Reduzierung der Überschwemmungsbereiche, ohne die Lage der Unterlieger zu verschärfen.
Eine Kosten-Nutzen-Analyse lieferte zusätzlich den Nachweis der Wirtschaftlichkeit. Die Kommune erhielt die Zusage einer 70-prozentigen Förderung der Maßnahme durch das Land Baden-Württemberg.
Die in 2010 angelegte Flutmulde bestand nun ihre erste Bewährungsprobe. Obwohl die Fils nach den sintflutartigen Regenfällen mehr Wasser führte als 1994, richtete das Hochwasser in Bad Ditzenbach kaum Schäden an.
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Das Konzept sollte wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Wege für den Hochwasserschutz des Einzugsgebiets aufzeigen. Zusätzlich analysierte Hydrotec die Entstehung und das Gefährdungspotenzial des Hangwassers, das sich an den ausgeprägten Kerbtälern im Einzugsgebiet der Starzel bildet.
Die auf Basis des Hochwasserschutzkonzepts umgesetzten Maßnahmen zeigten ihre Wirkung: Am 1. Juni 2013 stieg der Pegel in Rangendingen sogar um 17 cm höher als vor fünf Jahren, dennoch kam der Ort glimpflich davon.
Ein neu angelegter Damm konnte ein Wohngebiet wirkungsvoll schützen, ein mobiler Schutzwall verhinderte die Überflutung von Gewerbeanlagen. Durch Abflussregulierungen an zwei Rückhaltebecken ließen sich größere Schäden in der Ortsmitte vermeiden.
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