Im Rahmen des Projekts „Klimaschutzteilkonzept zur Anpassung an den Klimawandel im Rheinisch-Bergischen Kreis“ erarbeitete Hydrotec Starkregengefahrenkarten für die acht Kommunen des Kreises. Sie basieren auf detaillierten digitalen Geländemodellen und hydronumerischen Modellsimulationen mit HYDRO_AS-2D, die eine Fläche von ca. 500 km² abdecken.
Zur Veranschaulichung des berechneten 100-jährlichen Starkregenereignisses wurde mit dem Starkregen WebViewer eine Animation aus den Modellergebnissen erzeugt. Über die Internetseite des Bergisch-Rheinischen Kreises ist die Kartenanimation nun öffentlich verfügbar. Zusätzlich können die Starkregengefahrenkarte als pdf-Dokumente heruntergeladen und alternativ im Geoportal des Rheinisch-Bergischen Kreises eingesehen werden. Dort lassen sie sich mit den Hochwassergefahrenkarten sowie den Hochwasserrisikokarten der Bezirksregierungen kombiniert darstellen.
Alle Bürgerinnen und Bürger können sich damit über die zu erwartenden Fließwege, Fließgeschwindigkeiten und Wassertiefen bei einem 100-jährlichen Starkregen für alle Orte innerhalb des Kreisgebietes informieren.
Auf Basis der Ergebnisse der 2D-Modellierung können die Kommunen konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen entwickeln. Betroffene Privatleute sind anhand der Informationen in der Lage, ihre Gefährdung zu erkennen und Maßnahmen zum Objektschutz zu treffen.
Der Kreis weist auf seiner Internetseite zur Veröffentlichung der Karten darauf hin, dass das simulierte und in den Starkregengefahrenkarten dargestellte Ereignis nicht genau dem im Juli 2021 im Kreisgebiet aufgetretenen Extremereignis entspricht. Dennoch konnten nahezu alle Schadens- bzw. Einsatzorte in den Modellrechnungen bestätigt werden.
Für die Erstellung der Starkregengefahrenkarten wurde ein statistisch hundertjährliches Regenereignis mit einer Niederschlagsintensität von 55 mm/h und mit der Dauer von einer Stunde zu Grunde gelegt. Die außergewöhnliche Wetterlage im Juli 2021 führte dagegen zu einem kombinierten Starkregen- und Hochwasserereignis, das aufgrund seiner Dauer und Intensität deutlich über das simulierte Starkregenereignis hinaus ging.
Das Klimaschutzteilkonzept befasst sich weiterhin mit den Risiken, die durch zunehmende Hitze- und Trockenperioden zu erwarten sind und benennt Maßnahmen zur Erhöhung der Klimaresilienz. Dieser Themenbereich wird von unserem Projektpartner energielenker projects GmbH bearbeitet und liegt im November zur Abstimmung vor.