Hochwasser / Starkregen stehen in der November-Ausgabe der DWA-Fachzeitschrift Korrespondenz Wasserwirtschaft im Fokus.
Mitarbeitende des Erftverbands, der Bezirksregierung Köln und von Hydrotec veröffentlichen darin einen gemeinsamen Beitrag:
„Die Folgen des Extremhochwassers Juli 2021 im Erft-Einzugsgebiet auf die Bemessungsgrundlage“
Alpaslan Yörük (Hydrotec), Daniel Bittner (Erftverband), Andreas Förster (Hydrotec), Tobias Gehrmann (Hydrotec), Antje Geschwentner (BR Köln), Tilo Keller (Erftverband) Rainer Räder (Hydrotec)
zur modelltechnischen Rekonstruktion des Hochwassers der Erft und der statistischen Analyse und Einordung des Extremereignisses.
Das Hochwasser vom Juli 2021 verursachte im Einzugsgebiet der Erft immense Schäden. Besonders die Stadtgebiete Bad Münstereifel und Euskirchen waren betroffen. Die schockierenden Bilder der erodierten Kiesgrube bei Blessem oder der beschädigten Steinbachtalsperre gingen um die Welt.
Beim Wiederaufbau spielen die Aufarbeitung und die Folgen des Ereignisses aus wasserwirtschaftlicher Sicht eine wichtige Rolle. Handelte es sich bei dem Ereignis um einen Ausreißer oder ist es infolge des Klimawandels eher als eine neue Größenordnung extremer Ereignisse zu bewerten? Was lernen wir aus dem Ereignis und wie beeinflusst das Hochwasser 2021 unsere zukünftigen Planungsprozesse?
Hydrologische und hydronumerische Modelle unterstützen uns bei der Beantwortung dieser Fragen, indem sie das Hochwasserereignis aus vorhandenen Daten rekonstruieren, eine statistische Einordnung des Geschehens ermöglichen und eine neue Bemessungsgrundlage schaffen. Die daraus gewonnenen Vorgaben sind die Basis für einen wasserwirtschaftlich angepassten Wiederaufbau, um zukünftig wirkungsvolle Maßnahmen zum Hochwasserrisikomanagement zu entwickeln.
Im Auftrag der Bezirksregierung Köln hat Hydrotec aktualisierte hydronumerische Modelle des Erft-Einzugsgebiets erarbeitet (Modellierung Extremhochwasser u. a. an Erft und Steinbach). In Zusammenarbeit mit dem Erftverband und dem LANUV wurden mit diesen Modellen die Schlüsselkurven von Pegeln u. a. an der Erft für den Extrembereich erweitert und der hydrologische Längsschnitt vom HW 2021 abgeleitet. Die ermittelten Hochwasserabflüsse wurden anschließend für eine Aktualisierung der Pegelstatistik herangezogen und somit die bestehende Bemessungsgrundlage aktualisiert, was wiederum zu einer Aktualisierung der Überschwemmungsgebiete und der Gefahrenkarten führte.