Neun bayerische Kommunen haben die gemeinsame Aufstellung des integralen Hochwasserschutzkonzept Region MainSteigerwald vereinbart und Hydrotec den Auftrag zur Entwicklung des Konzepts erteilt.
Die im Norden Bayerns gelegenen MainSteigerwald-Kommunen waren in den vergangenen Jahren zunehmend von Hochwasser- und Starkregenereignissen betroffen. Viele dort verlaufende Fließgewässer wurden im Laufe der letzten Jahrzehnte vor allem innerorts naturfern umgestaltet. Besonders an den Brücken, Durchlässen und Verrohrungen kommt es im Hochwasserfall zu Rückstau und Überflutungen.
Verschärft wurde die Situation durch die Anlage von Neubaugebieten und Industrieflächen. Die dort geschaffenen versiegelten Flächen wurden nicht immer durch entsprechenden Retentionsraum kompensiert.
Das integrale Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzept beinhaltet eine umfassende modelltechnische Abbildung des Wasserhaushalts mit einem N-A-Modell und des Abflussverhaltens mit dem 2D-hydronumerischen Modell HYDRO_AS-2D. Die Topografie des Einzugsgebiets ist mit GIS-Werkzeugen zu analysieren.
Mit den Modellergebnissen ist zunächst die Hochwassersituation bzgl. HQ(100, Bestand, ohne Klimafaktor), HQ(häufig) und einem HQ(extrem) zu untersuchen. Darauf aufbauend lassen sich mögliche Schutz- und Rückhaltemaßnahmen im Gesamteinzugsgebiet konzipieren und in ihrer Einzel- und Zusammenwirkung untersuchen.
Neben Hochwasserschutz und Wasserrückhalt sind bei der Konzeptentwicklung der Erhalt oder die Verbesserung der Gewässerökologie, die Verringerung der Bodenerosion sowie die Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushalts zu beachten. Auch durch den Klimawandel zu erwartende Veränderungen sowie ein parallel erarbeitetes Bewässerungskonzept für die Landwirtschaft sind einzubeziehen.
Auf dieser Basis wird bis 2022 ein nachhaltiges Maßnahmenkonzept für Hochwasserschutz und -rückhalt erarbeitet und abgestimmt werden. Der Zusammenschluss der Kommunen ermöglicht eine umfassende wasserwirtschaftliche Analyse der Einzugsgebiete und bringt Ergebnisse, von denen sicher alle beteiligten Gemeinden stark profitieren werden.
Der Freistaat Bayern fördert das Vorhaben mit 75 % der Auftragssumme.