Titel |
FuE-Vorhaben „Vergleich detaillierter Nachweisverfahren nach BWK M3 (hydrologisch – hydraulisch – biologisch) für das Morsbacheinzugsgebiet“ |
Federführung |
Wupperverband (WV) |
Mitwirkende |
|
Förderung durch |
Förderung durch Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- Westfalen (MUNLV) |
Informationen |
„Niederschlagswassermanagement im Rahmen der Umsetzung der WRRL“, Schriftenreihe Gewässerschutz – Wasser – Abwasser, Nr. 216, Hrsg.: J. Pinnekamp, Ges. z. Förderung d. Siedlungswasserwirtschaft an der RWTH Aachen e.V. (2009) |
Im Rahmen des Projekts wurden für das 47 km² große Einzugsgebiet des Morsbachs und der dazugehörigen Klärwerke folgende Untersuchungen durchgeführt:
Auf der Grundlage aktueller Daten wurde ein detailliertes N-A-Modell mit NASIM erstellt und kalibriert. Demzufolge überschreitet das HQ1 im Ist-Zustand auf 46 % der untersuchten Gewässerlänge das HQ2,pnat (Abb. rechts). Auf Basis der biologischen Befunde definierten WV und ube das „Ausuferungspotenzial“ als ein neues Kriterium, mit dem sich die örtlichen morphologischen und hydraulischen Verhältnisse im Gewässer besser berücksichtigen lassen. Es wurde gezeigt, dass die Biozönose im Ist-Zustand trotz Überschreitung der M3-/M7- Anforderung überwiegend keinen hydraulischen Stress an den Probenahmestellen indiziert.
Folgende Nachweisregel wurde durch die Synthese hydrologischer und biologischer Kriterien entwickelt:
Unter Berücksichtigung dieses Kriteriums beträgt die Überlastung der Gewässerabschnitte im Ist-Zustand noch 31 %.
Der hydraulische Nachweis nach BWK M7 wird durch den Vergleich zwischen vorhandener Sohlschubspannung und der kritischen Sohlschubspannung für das vorkommende Sohlsubstrat geführt. Ziel ist u. a., dass die Sohlschubspannung den kritischen Wert auf maximal 30 % der Fließlänge des Nachweisraumes nicht überschreitet.
Laut Merkblatt M7 ist für die Nachweisführung im Morsbacheinzugsgebiet das HQ2 als maßgeblich für die hydraulische Belastung anzusehen. Die im Merkblatt Nr. 16 des LUA für den Gewässertyp angegebenen kritischen Sohlschubspannungsgrößen weisen eine große Spanne (30 bis 150 N/m²) auf und sind somit nur bedingt nutzbar. Zur Ableitung repräsentativer Werte für die untersuchten Gewässer wurden die hydraulischen Berechnungsergebnisse des Ist-Zustands für sieben morphologisch naturnahe Abschnitte im Einzugsgebiet herangezogen (Abb. rechts). Daraus ließ sich ein Wert von ca. 55 N/m² als maßgebliche kritische Sohlschubspannung im Morsbacheinzugsgebiet ableiten. Die hydraulische Berechnung mit dem 1-D-Programm Jabron führte bei einem HQ2 zu einer Überschreitung dieses Wertes auf 33 % der Gesamtlänge.
Die rechnerischen Nachweise nach M3/M7 wurden durch die biologischen Untersuchungen validiert. Auf der Grundlage der ganzheitlichen Untersuchungen kann festgehalten werden:
Dipl.-Ing. Dirk Sobolewski, Dipl.-Ing. Robert Mittelstädt