IAHR World Congress 2023 in Wien – Hydrotec und Aquaveo beteiligen sich
01.09.2023
Hydrothemen Nr. 44 Oktober 2023
12.10.2023
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01.09.2023
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Projektstart Hochwasserschutz für das Einzugsgebiet der Ahr

Die Flutkatastrophe 2021 hat gezeigt, dass es einer gemeinsamen überörtlichen Hochwasservorsorge für das Ahr-Einzugsgebiet bedarf. Wesentlicher Baustein dazu wird der Plan zur Umsetzung und Weiterentwicklung überörtlicher Maßnahmen (üMP) zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge sein.

Dieser wird derzeit für den Landkreis Ahrweiler und seinen angehörigen Kommunen erstellt, unter Berücksichtigung der bereits vorliegenden örtlichen Vorsorgekonzepte. Durch eine Ausweitung der Kooperation werden auch der Landkreis Vulkaneifel sowie in Nordrhein-Westfalen der Kreis Euskirchen, die Stadt Bad Münstereifel und die Gemeinde Blankenheim in das Projekt einbezogen. Denn die überörtliche Maßnahmenplanung soll das gesamte Einzugsgebiet der Ahr umfassen.

Hydrotec und das Ingenieurbüro Berthold Becker (Ahrweiler) erhielten vom Landkreis Ahrweiler den Auftrag für das Projekt und stellten sich im Juni 2023 beim Auftakttermin der Lenkungsgruppe vor.

Der Plan zur Umsetzung und Weiterentwicklung von überörtlichen Maßnahmen zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge soll alle fachlich sinnvollen Risikovorsorgemaßnahmen mit überörtlicher Wirkung zusammenstellen, spezifizieren und hinsichtlich ihrer Wirkung für die Hochwasser- und Starkregenvorsorge analysieren sowie bewerten.

Ziel des Plans ist es, zu untersuchen und zu dokumentieren, welche Maßnahmen durch die überörtliche Zusammenarbeit mit Blick auf das gesamte Einzugsgebiet ohne Betrachtung der administrativen Grenzen ergänzend zu den örtlichen Vorsorgemaßnahmen eine Risikominderung bringen und wie diese umgesetzt werden können.

Meilenstein auf dem Weg zur optimalen Hochwasservorsorge

Landrätin Cornelia Weigand betonte den hohen Anspruch an die Planung. „Ganzheitliche Hochwasservorsorge ist ein vielschichtiges und komplexes Thema, bei dem viele Akteure über einen langen Zeitraum eng zusammenarbeiten und immer wieder über den Tellerrand der eigenen Disziplinen schauen müssen, um ein Maximum an Vorsorge- und Schutzmaßnahmen für die Menschen umsetzen zu können. Und genau das ist unser Ziel. Denn davon hängen bei möglichen Folgeereignissen Leib und Leben der Bürgerinnen und
Bürger ab. Dieser Verantwortung müssen sich alle Projektbeteiligten bewusst sein.“

Umso größer sei daher die Freude darüber, dass für diese zukunftsweisende Planung zwei renommierte Ingenieurbüros gewonnen werden konnten.

Projekt mit Strahlkraft für die ganze Region

„Das Projekt hat Strahlkraft für die gesamte Ahr-Region und darüber hinaus für das ganze Land“, sagte Dr. Annalena Goll aus dem Klimaschutzministerium. „Aus dem Erstellungsprozess des Plans zur Umsetzung und Weiterentwicklung von überörtlichen Maßnahmen zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge können wir für andere Einzugsgebiete im Land lernen. Ganz Rheinland-Pfalz sieht sich einer Verschärfung der extremen Wetterereignisse durch den Klimawandel ausgesetzt. Zusammenarbeit ist hier essenziell und wird entscheidend sein.“

Dass die Erwartungshaltung an die Ergebnisse des überörtlichen Maßnahmenplans seitens der Bevölkerung, der Kreisverwaltung und der beteiligten Kommunen hoch ist, betonte Projektleiterin Anja Toenneßen. „Am Ende des Planungsprozesses soll ein vollumfängliches Dokument möglichst alle überörtlich wirkungsvollen Hochwasservorsorgemaßnahmen zur Risikominderung für das gesamte Einzugsgebiet vereinen.“

AW Kreis Kreis Auftakttermin mit Ingenieurbüros wegen des überörtlichen Maßnahmenplans

Außergewöhnliches Projekt für Hydrotec

Aus unserer Sicht ist die Erstellung des überörtlichen Maßnahmenplans zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge in der Ahr-Region ein besonderes Projekt, unter anderem, weil viele Kooperationspartner in diesem Fall bereits mit den drastischen Folgen einer extremen Flutkatastrophe konfrontiert worden sind.

Beruhend auf hydrologischen sowie hydraulischen Grundlagen sowie all dessen, was im Ahr-Einzugsgebiet bereits erarbeitet wurde, werden wir unsere Expertise gewinnbringend dafür einbringen, einen Katalog potenziell wirksamer überörtlicher Maßnahmen zu identifizieren, zusammenzustellen und zu bewerten. Ziel ist es, mit ausgewählten Maßnahmen schnell in die Umsetzung zu kommen. Mit der gemeinsamen Festlegung des Maßnahmenplans wollen wir die Grundlage zur praktischen Umsetzung der überörtlichen Hochwasser- und Starkregenvorsorge schaffen.

Nutzung von Erkenntnissen aus dem KAHR-Projekt

Die Projektlaufzeit hat am 1. Juli 2023 begonnen und soll am 31. Dezember 2024 enden. In die Planungen werden auch Erkenntnisse aus dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten und von der RWTH Aachen federführend bearbeiteten KAHR-Projekt (Klima-Anpassung, Hochwasser, Resilienz) einfließen, in dem der Kreis Praxispartner ist.

Dr.-Ing. Oliver Buchholz, Prof. Dr. Alpaslan Yörük, Dipl.-Ing. Anne Sintic