Masterplan für die Wurm
31.10.2024NASIM MapView: Ergebnisse hydrologischer Modelle interaktiv visualisieren
31.10.2024Vereint gegen Starkregen – Modellprojekt im Nordschwarzwald
Im Rahmen des Projektes „Starkregenrisikomanagement Nordschwarzwald“ arbeiten 24 Kommunen und drei Landkreise eng zusammen, um ein Handlungskonzept für ein gemeinsames Starkregenrisikomanagement zu erarbeiten. Die große Anzahl an beteiligten Kommunen macht das Vorhaben in seiner Dimension einzigartig.
Hydrotec bearbeitet das Projekt in einer ARGE mit den Ingenieurbüros WALD + CORBE Consulting GmbH und Fichtner Water & Transportation GmbH.
Das Projekt lässt sich in drei Bearbeitungsschritte aufteilen:
- Gefährdungsanalyse: Das Projektteam stellt Grundlagendaten zu Topografie, Landnutzung, Gebäuden etc. zusammen und bereitet sie im GIS auf. Fehlende oder unklare Informationen werden durch Begehungen vor Ort ergänzt bzw. korrigiert. Diese Daten dienen als Grundlage für die hydronumerischen Simulationen von seltenen, außergewöhnlichen und extremen Starkregenereignissen.
- Risikoanalyse: Anschließend erfolgt eine umfassende Risikoanalyse. Hierbei fließen nicht nur die technischen Analysen der Ingenieurbüros ein, sondern auch Ideen und Erfahrungen aus der Bevölkerung, den Behörden, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst. Das Ergebnis dieser Phase sind detaillierte Risikosteckbriefe.
- Handlungskonzepte: Auf Basis der Risikosteckbriefe werden im letzten Schritt spezifische Handlungskonzepte für die beteiligten Kommunen und Landkreise erstellt. Sie zeigen konkret auf, wie sich die Risiken vermindern lassen. Das können bauliche Maßnahmen sein wie die Anlage von Dämmen, Retentionsbecken oder die Vergrößerung der Kanalisation, aber auch Organisatorisches wie die Aufstellung von Alarm- und Einsatzplänen für die Feuerwehr.
Hydrotec setzt die 2D-hydronumerische Software HydroAS ein, mit der die hydraulische Gefährdungsanalyse durchgeführt wird. Die Simulationsergebnisse zeigen kritische Bereiche auf, die bei Starkregenereignissen besonders gefährdet sind. Die Erkenntnisse fließen anschließend in die Erstellung der Risikosteckbriefe und der Handlungskonzepte ein.
Das Vorhaben wird vom Land Baden-Württemberg mit insgesamt über 1,1 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Für die beteiligten Kommunen und Landkreise entstehen durch die Zusammenarbeit eine Reihe von Vorteilen: Durch die zentrale Koordination des Projektes werden der Verwal-tungsaufwand minimiert und Kosten eingespart.
Michel Heidemanns, M. Sc.