eGovernment-Preis 2011 für MIP
25.10.2011
KNEF++ Morsbach
27.10.2011

Informationen bereitstellen und vernetzen

wwi-iconZentraler Datenbestand, dezentrale Nutzung – von diesem Grundprinzip profitieren die Anwender des Wasserwirtschaftlichen Informationssystems WWI. Das Web-System ermöglicht institutionsweiten Zugriff auf den Datenpool zu Gewässern, Bauwerken, Wasserrechten, Unterhaltungsarbeiten u.v.m. Das WWI stellt die Informationen objektbezogen, tabellarisch oder kartografisch in ihrem fachlichen Kontext dar.

Integrierte GIS- und Report-Funktionalitäten machen das WWI zu einem wertvollen Werkzeug bei der Bearbeitung wasserwirtschaftlicher Aufgabenstellungen. Die Vernetzung von Informationen verschiedener Arbeitsbereiche spart Ressourcen ein und erhöht die Effizienz der Mitarbeiter.

Informationen strukturieren

Die Vielzahl der Fachthemen und der Objektattribute erfordert eine Nutzerführung, die das Finden und Zusammenstellen von Informationen leicht und intuitiv ermöglicht. Das WWI lenkt die Anwender durch eine reduzierte Datenansicht und bietet Filter- und Sortierfunktionen für die tabellarische Darstellung sowie eine Volltextsuche über die gesamte Datenbank.

Einmal erarbeitete Tabellen- bzw. Kartenansichten können als Projekte abgespeichert werden und zu einem späteren Zeitpunkt wieder abgerufen werden. Die WWI-Nutzer können ihre Projekte veröffentlichen und anderen Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Zusätzlich lassen sich externe Informationsquellen wie Kartendienste, benachbarte Datenbanken und web-gängige Informationen in das WWI einbinden.

Niersverband nutzt WWI mit Schwerpunkt Abwasserthemen

2010 entschied sich auch der Niersverband für das WWI und beauftragte uns mit der Einführung des Systems. Das WWI unterstützt die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Niersverbands vor allem bei siedlungswasserwirtschaftlichen und urbanhydrologischen Fragestellungen und dient als Werkzeug zum Aufbau von hydrologischen Modellen inklusive der Schmutzfrachtmodellierung.

Das WWI stellt die Abwasserflächen unterschieden nach Regen-, Schmutz- und Mischwasserkanalisation in der Kartenansicht dar.

Das WWI stellt die Abwasserflächen unterschieden nach Regen-, Schmutz- und Mischwasserkanalisation in der Kartenansicht dar.

Der Schwerpunkt bei der bisherigen Datenerfassung lag bei den Themen Abwasserbauwerke und Abwassereinzugsgebiete. Dazu führten wir die heterogenen Datenbestände des Niersverbands zu einem GIS-Thema zusammen, das die regen-, schmutz- und mischkanalisierten Flächen ausweist. Das Führen von Stammblättern mit zeitlich variablen Daten ermöglicht die Abbildung von historischen Zuständen und von Planungs- und Prognosedaten. Durch die Festlegung eines Abflussziels zu jedem Abwasserobjekt lässt sich die Abflusstopologie kohärent abbilden.

Ausblick 1: REST-Schnittstelle

Aktuell erarbeiten wir mit den WWI-Nutzern ein Konzept zur Integration einer REST-Schnittstelle. REST („Representational State Transfer“) eignet sich, um Informationen und Ressourcen in unterschiedlichen Anwendungen zu nutzen und Anwendungen zu kombinieren (Mashup). Verschiedene zentrale Datenbestände können über REST miteinander kommunizieren. Die Datenhaltung kann im jeweiligen Fachsystem erfolgen.

Dazu wird jedes Objekt im WWI eindeutig über eine URL (oder URN) adressiert, sodass sie über einfache Webaufrufe ansteuerbar sind. Für die Integration benötigt der Anwendungsentwickler keine Kenntnis über die zugrunde liegende Datenbank oder die Serverstruktur des WWI, sondern kann in einem beliebigen Kontext auf die im WWI vorhandenen Informationen zugreifen.

Ausblick 2: Modernisierung des GIS-Client

Im Bereich WebMapping hat ESRI mit ArcGIS Server technische Standards gesetzt. Zugleich haben sich bestimmte Konventionen für die Anwendung herauskristallisiert. Unter diesen Aspekten werden wir die Modernisierung des GIS-Clients des WWI-Web angehen.

Die Umsetzung erfolgt in Abhängigkeit von der IT-Landschaft des Kunden mit OpenLayers, UMN Mapserver oder ArcGIS Server. Die Verlagerung der Berechnungen vom Server auf den Clientcomputer erhöht die Geschwindigkeit, mit der die Karten aufgebaut werden. Der WWI-Server selbst kann mehr Benutzer schneller und mit höherer Servicequalität bedienen.

Die Anwender können intuitiver mit dem neuen GIS-Client arbeiten und effizienter auf relevante Informationen zugreifen.

Dipl.-Geo-Ökol. Werner Müller, Dipl.-Biol. Marcus Rudke, Dipl.-Math. Bettina Stark, Dipl.-Ing. Ulrich Wolf-Schumann